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== Teeanbau und Teesorten ==
 
== Teeanbau und Teesorten ==
 
[[Datei:Teaprocessing-small.png|thumb|250px|Verarbeitungsstufen der sechs Teesorten]]
 
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Der chinesische Tee wird vor allem im Süden des Landes angebaut.In China unterscheidet man im Wesentlichen sechs Teesorten:
 
Der chinesische Tee wird vor allem im Süden des Landes angebaut.In China unterscheidet man im Wesentlichen sechs Teesorten:
 
* 綠茶 / 绿茶 lǜchá [[Grüner Tee]]
 
* 綠茶 / 绿茶 lǜchá [[Grüner Tee]]
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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
[[Datei:Teahouse-Nanjing.jpg|210px|miniatur|Traditionelles Teehaus in Nanjing]]
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In China liegt der Ursprung des Teeanbaus. Wann damit genau begonnen wurde, lässt sich jedoch nicht genau nachweisen. Sicher ist, dass es bereits im Jahr 221 v. Chr. unter der Qin-Dynastie eine Teesteuer gab. Tee wurde damals noch vor allem als Medizin gebraucht.  
 
In China liegt der Ursprung des Teeanbaus. Wann damit genau begonnen wurde, lässt sich jedoch nicht genau nachweisen. Sicher ist, dass es bereits im Jahr 221 v. Chr. unter der Qin-Dynastie eine Teesteuer gab. Tee wurde damals noch vor allem als Medizin gebraucht.  
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=== Teezeremonie ===
 
=== Teezeremonie ===
[[Datei:Preperations for a tea ceremony.jpg|miniatur|210px|Vorbereitung für eine Teezeremonie]]
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Die chinesische Teezeremonie wurde nie so stark verfeinert und überhöht wie in Japan, dafür ist sie stärker in der gesamten Bevölkerung verwurzelt. Es gibt mehrere Arten der Teezeremonie in China, wozu jeweils unterschiedliche Teesorten verwendet werden. Für die bekannte ''Gongfu Cha'' spühlt der Teemeister zunächst die Teeschalen und die Kanne mit heissem Wasser. Dann werden die Oolong-Teeblätter in die Kanne gegeben und mit heissem Wasser übergossen. Dieser erste Aufguss öffnet nur die Blätter und mildert die Bitterkeit der späteren Aufgüsse - er wird sofort in die Schälchen abgegossen und nicht getrunken. Er heisst "Aufguss des guten Geruchs". Der Meister füllt das Kännchen ein zweites Mal mit Wasser, lässt den Tee etwa 10 bis 30 Sekunden ziehen und giesst den Aufguss dann in die Teeschalen, und zwar "schichtweise", damit jeder Gast die gleiche Aufgussqualität erhält. Das ist der "Aufguss des guten Geschmacks". Die Aufgüsse werden dann mit demselben Tee mehrfach wiederholt, bei sehr guter Teequalität bis zu 15 mal (Aufgüsse der "langen Freundschaft"). Dabei lässt man den Tee jeweils zehn Sekunden länger ziehen als zuvor. Jeder Aufguss schmeckt anders. Da die Teeblätter unmittelbar nach einem Aufguss nicht "weiterarbeiten" sollen, wird der Tee meistens zunächst in eine zweite Kanne gegossen und aus dieser eingeschenkt. In einer verfeinerten Variante der Teekunst wird der Aufguss zunächst in Duftbecher gegossen und von diesen in die Trinkschalen; der Teetrinker begutachtet dann das Aroma des Tees zunächst durch Riechen am geleerten Duftbecher.
 
Die chinesische Teezeremonie wurde nie so stark verfeinert und überhöht wie in Japan, dafür ist sie stärker in der gesamten Bevölkerung verwurzelt. Es gibt mehrere Arten der Teezeremonie in China, wozu jeweils unterschiedliche Teesorten verwendet werden. Für die bekannte ''Gongfu Cha'' spühlt der Teemeister zunächst die Teeschalen und die Kanne mit heissem Wasser. Dann werden die Oolong-Teeblätter in die Kanne gegeben und mit heissem Wasser übergossen. Dieser erste Aufguss öffnet nur die Blätter und mildert die Bitterkeit der späteren Aufgüsse - er wird sofort in die Schälchen abgegossen und nicht getrunken. Er heisst "Aufguss des guten Geruchs". Der Meister füllt das Kännchen ein zweites Mal mit Wasser, lässt den Tee etwa 10 bis 30 Sekunden ziehen und giesst den Aufguss dann in die Teeschalen, und zwar "schichtweise", damit jeder Gast die gleiche Aufgussqualität erhält. Das ist der "Aufguss des guten Geschmacks". Die Aufgüsse werden dann mit demselben Tee mehrfach wiederholt, bei sehr guter Teequalität bis zu 15 mal (Aufgüsse der "langen Freundschaft"). Dabei lässt man den Tee jeweils zehn Sekunden länger ziehen als zuvor. Jeder Aufguss schmeckt anders. Da die Teeblätter unmittelbar nach einem Aufguss nicht "weiterarbeiten" sollen, wird der Tee meistens zunächst in eine zweite Kanne gegossen und aus dieser eingeschenkt. In einer verfeinerten Variante der Teekunst wird der Aufguss zunächst in Duftbecher gegossen und von diesen in die Trinkschalen; der Teetrinker begutachtet dann das Aroma des Tees zunächst durch Riechen am geleerten Duftbecher.
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== Yum Cha ==
 
== Yum Cha ==
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''Yum Cha'' ist ein Begriff der Kantonchinesen und bedeutet wörtlich übersetzt „Tee trinken“. Er bezeichnet eine spezielle Teemahlzeit, zu der verschiedene warme Häppchen serviert werden, die als Dim Sum bekannt sind. Diese Mahlzeit ist vor allem üblich in der Provinz Guangdong, in Hongkong, in Macau und inzwischen auch im Westen verbreitet. Es kann sich um einen Imbiss handeln oder um eine Hauptmahlzeit. Traditionell wurde Dim Sum in Teehäusern angeboten doch heutzutage sind es meist grosse Restaurants, in denen vor allem am Wochenende von Familien dort diese Mahlzeit als eine Art Brunch eingenommen wird und mehrere Stunden dauern kann.
 
''Yum Cha'' ist ein Begriff der Kantonchinesen und bedeutet wörtlich übersetzt „Tee trinken“. Er bezeichnet eine spezielle Teemahlzeit, zu der verschiedene warme Häppchen serviert werden, die als Dim Sum bekannt sind. Diese Mahlzeit ist vor allem üblich in der Provinz Guangdong, in Hongkong, in Macau und inzwischen auch im Westen verbreitet. Es kann sich um einen Imbiss handeln oder um eine Hauptmahlzeit. Traditionell wurde Dim Sum in Teehäusern angeboten doch heutzutage sind es meist grosse Restaurants, in denen vor allem am Wochenende von Familien dort diese Mahlzeit als eine Art Brunch eingenommen wird und mehrere Stunden dauern kann.
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== Soziale Bedeutung ==
 
== Soziale Bedeutung ==
[[Datei:Ngong Ping Tea House Demonstration.jpg|thumb|right|alt=Bedienung im Teehaus|Bedienung im Teehaus]]
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[[Datei:Ngong Ping Tea House Demonstration.jpg|thumb|250px|right|alt=Bedienung im Teehaus|Bedienung im Teehaus]]
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Gäste werden in China zum Zeichen der Wertschätzung immer mit Tee bewirtet. Diese Geste existiert bis heute auch noch innerhalb der Familien. Die jüngere Generation bietet der älteren Tee an, um ihre Ehrerbietung zu zeigen. Die Fähigkeit, guten Tee zuzubereiten, war früher auch ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl künftiger Schwiegertöchter. In den wohlhabenderen Familien der [[Han-Chinesen]] zeigte die Teekanne den sozialen Status der Trinker an: Für die Diener, Tagelöhner etc. gab es eine grosse Kanne aus [[Zinn]], die in einem Holzeimer mit Öffnung stand. Hielt man den Eimer schräg, floss der Tee heraus; so brauchte man keine Teeschale. Eine kleinere Porzellankanne war für die Familie und Gäste bestimmt. Das Familienoberhaupt und Ehrengäste tranken ihren Tee dagegen aus Teeschalen mit Deckeln.
 
Gäste werden in China zum Zeichen der Wertschätzung immer mit Tee bewirtet. Diese Geste existiert bis heute auch noch innerhalb der Familien. Die jüngere Generation bietet der älteren Tee an, um ihre Ehrerbietung zu zeigen. Die Fähigkeit, guten Tee zuzubereiten, war früher auch ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl künftiger Schwiegertöchter. In den wohlhabenderen Familien der [[Han-Chinesen]] zeigte die Teekanne den sozialen Status der Trinker an: Für die Diener, Tagelöhner etc. gab es eine grosse Kanne aus [[Zinn]], die in einem Holzeimer mit Öffnung stand. Hielt man den Eimer schräg, floss der Tee heraus; so brauchte man keine Teeschale. Eine kleinere Porzellankanne war für die Familie und Gäste bestimmt. Das Familienoberhaupt und Ehrengäste tranken ihren Tee dagegen aus Teeschalen mit Deckeln.
  
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