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[[Datei:TeaHouseWindowInuYama.jpg|thumb|250px| Fenster des Joan-Teehauses im Urakuen-Teegarten in Inuyama]]
 
[[Datei:TeaHouseWindowInuYama.jpg|thumb|250px| Fenster des Joan-Teehauses im Urakuen-Teegarten in Inuyama]]
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Das typische Teehaus ist von einem kleinen japanischen Garten, oft mit einem Wasserbecken, umgeben. Im Garten gibt es einen Wartebereich für die Gäste und einen sich schlängelden Pfad, ''Roji'' genannt, der zum Teehaus führt.
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Teehäuser werden speziell für die Teezeremonie gebaut und mit grösstmöglicher Sorgfalt gestaltet. Die schlichte Architektur der Teehäuser ist gewollt und hat auch erheblichen Einfluss auf die japanische Architektur.
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Ein Teehaus wird meist in Holz und Bambus ausgeführt. Der einzige Eingang ist eine kleine, rechteckige Schiebetür, die symbolisch den kleinen, einfachen, ruhigen Innenraum von der Welt ausserhalb trennt. Sie ist so niedrig, dass sie nur im Knien passiert werden kann - dies soll einen Geist der Bescheidenheit fördern.
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Ein typische Teehaus ist meistens aus Holz oder Bambus gebaut und von einem kleinen japanischen Garten umgeben. Im Garten gibt es einen Wartebereich für die Gäste und einen sich schlängelden Pfad, ''Roji'' genannt, der zum Teehaus führt.
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Teehäuser bestehen gewöhnlich aus zwei Räumen, einer der zur Vorbereitung des Tees dient, der andere für die Teezeremonie selbst. Der Hauptraum ist oft sehr klein, oft 4 1/2 ''Tatami'' gross, die Decke ist niedrig. Es gibt keine Möbel oder Einrichtung. Vorhanden ist meist eine Grube für ein Holzkohlenfeuer in der Raummitte, um das Teewasser zu erwärmen. Der Boden ist mit Tatamimatten bedeckt. Gäste und der Gastgeber sitzen daher im ''Seiza'' auf dem Boden. Die Dekoration ist minimal: Meist nur eine ''Tokonoma'' (eine Nische, in der eine Schriftrolle, eine Pinselzeichnung oder ein einfaches, kleines Ikebana, ''cha-bana'' ausgestellt ist. Alle Materialien sind absichtlich einfach und "bäuerlich".
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Der einzige Eingang in das Teehaus ist eine kleine Schiebetür die den Innenraum von der Welt ausserhalb trennt. Sie ist so niedrig, dass sie nur auf den Knien passiert werden kann und sorgt dafür, dass der Raum mit Demuth betretten wird.
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Türen und Fenster werden im traditionellen Stil gehalten, bestehen aus dünnen Holzstreifen (oft Zeder), die mit durchscheinendem Japanpapier beklebt sind ''Shōji''. Dies streut das Licht gleichmässig im Raum, ermöglicht aber keinen Blick nach aussen. Der Boden liegt erhöht, um ihn trocken zu halten.  
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Teehäuser bestehen gewöhnlich aus zwei Räumen, einer für die Vorbereitung und der andere für die Teezeremonie selbst. Der Hauptraum ist oft sehr klein und die Decke niedrig. In der Mitte befindet sich eine Feuerstelle um das Teewasser zu erhitzen. Der Boden ist mit ''Tatamimatten'' bedeckt. Gäste und der Gastgeber sitzen daher auf dem Boden. Die Dekoration ist minimalistisch geprägt: Meist nur eine ''Tokonoma'' (eine Nische, in der eine Schriftrolle, eine Pinselzeichnung oder ein einfaches, kleines Ikebana, ''cha-bana'' ausgestellt ist.
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Teehäuser sind speziell für die Teezeremonie gebaut und jedes Detail wird mit grösster Sorgfalt gestaltet. Das Haus selbst kann als eines der „Geräte“ für die Teezeremonie gelten. Die schlichte, nüchterne Architektur der Teehäuser hatte auch grossen Einfluss auf die japanische Architektur.
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Türen und Fenster bestehen aus dünnen Holzstreifen, die mit durchscheinendem Japanpapier (''Shōji'') beklebt sind. Dies verteilt das Licht gleichmässig im Raum und bieten Sichtschutz. Der Boden wird erhöht gebaut damit er trocken bleibt.  
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Teehäuser kamen zuerst in der Sengoku-Zeit auf. Teehäuser wurden meist von Mönchen, ''Daimyō'', ''Samurai'' und Händlern gebaut, die die Teezeremonie praktizierten. Sie suchten Einfachheit und Ruhe, was mit den Werten des Zen übereinstimmte.
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Teehäuser kamen zuerst in der Sengoku-Zeit auf. Sie wurden meist von Mönchen, ''Daimyō'', ''Samurai'' und Händlern gebaut welche die die Teezeremonie praktizierten. Sie suchten Einfachheit und Ruhe, was mit den Werten des Zen übereinstimmte.
 
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== Legenden des Tees ==
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„''Tee ist ein segenspendender Baum des Südens''“, so beginnt der oft zitierte Satz aus Lu Yus Werk ''Chajing'' (''The Classic of Tea''). Dies lässt vermuten, dass der Tee nicht aus China, sondern aus Indien, der Heimat Buddhas, stammt. Einige Quellen geben an, dass die Chinesen bereits um 2780 v. Chr. beim Erforschen verschiedener Kräuter, Wurzeln und Pflanzen, die anregende Wirkung der überbrühten Teeblätter entdeckten.
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Es ranken sich viele Legenden um das Thema Tee und dessen Entdeckung. Eine der Legenden erzählt die Geschichte des chinesischen Kaisers Shennong, der im Jahre 2737 v. Chr. in seinem Garten wandelte, eine mit heissem Wasser gefüllte Trinkschale in den Händen haltend. Ein Windhauch wehte drei Blätter von einem wild gewachsenen Teestrauch in diese Schale. Ein angenehmer Duft stieg in des Kaisers Nase und er kostete. Der Ausspruch des Kaisers „''Tee weckt den guten Geist und weise Gedanken. Er erfrischt das Gemüt. Du bist niedergeschlagen, so wird Dich Tee ermuntern.''“ zeigt die von ihm gewonnene Erkenntnis über die belebenden Effekte des Teegetränkes.
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Eine weitere Erzählung handelt vom ersten Patriarchen des ''Chan'' (jap. Zen), Bodhidharma, ''Daruma''), der sitzend viele Jahre vor einer Felswand seine strengen Meditationsübungen betrieb. Eines Nachts fielen ihm vor Müdigkeit bei seiner religiösen Übung die Augen zu. Darüber erbost, riss er sich die Augenlider ab und warf sie weg. Über Nacht schlugen die Lider Wurzeln und zwei immergrüne Teesträucher sprossen empor. Bodhidharma kostete davon und fühlte sich sofort wacher und gestärkt um seiner Müdigkeit bei den nächtlichen Übungen entgegenzuwirken. In Japan besitzt das Schriftzeichen 茶 sowohl die Bedeutung Tee als auch Augenlid. Nach Japan gebracht wurde der Tee durch buddhistische Studentenmönche während der frühen Heian-Zeit.
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In kaum einer anderen Kultur hat die Mystik des Tees einen derart nachhaltigen Einfluss hinterlassen wie in der japanischen. Sei es, dass sie ihren Niederschlag in speziellen Schriftzeichen fand oder in der Teezeremonie, die nach wie vor seit Jahrhunderten unverändert praktiziert wird.
      
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
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