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Für eine Teezeremonie gibt es zwar feststehende Regeln, diese weichen jedoch von den verschiedenen Schulen leicht ab. Im Ganzen sind die Abläufe aber sehr ähnlich. Im Folgenden wird der generelle Ablauf einer Teezeremonie umschrieben.
 
Für eine Teezeremonie gibt es zwar feststehende Regeln, diese weichen jedoch von den verschiedenen Schulen leicht ab. Im Ganzen sind die Abläufe aber sehr ähnlich. Im Folgenden wird der generelle Ablauf einer Teezeremonie umschrieben.
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Auf Einladung des Gastgebers begeben sich die Gäste in den Garten des [[Teehaus|Teehauses]]. Dort wird im Warteraum, welcher ''Machiai'' genannt wird, Platz und werden vom Gastgeber mit einem leichten Tee begrüsst. Der ''Machiai'' ist oft ein schlichter, offener Pavillion. Während die Gäste im ''Machiai'' Platz nehmen füllt der Hausherr frisches Wasser in ein steinernen Wasserbottich und legt eine Schöpfkelle bereit. Währen der Teemeister die Zeremonie vorbereitet ist es üblich die bereitgestellten Teeschalen, Utensilien und Kunstgegenstände zu betrachten. Als nächstes wäscht sich der Hausherr Mund und Hände und bittet seine Gäste anschliessend es ihm gleich zu tun. Dannach wird nacheinander das Teehaus betreten. Die Teilnehmer folgen dazu dem ''Roji'' genannten Gartenweg. Er symbolisiert die erste Stufe zur Erleuchtung (Entledigen des Alltags). In den ''Chashitsu'' genannten Teeraum gelangt man durch den ''Nijiriguchi'' genannten, knapp einen Meter hohen, Eingang. Durch den niederen Eingang betreten die Teilnehmer den Raum voller Demut und Respekt. In mehreren Gängen werden Suppen, leichte Speisen (''Kaiseki'') und Reiswein (''Sake'') gereicht. Nach dem ''Kaiseki'' begeben sich die Gäste in den Warteraum zurück, bis sie nach fünfmaligem Ertönen eines Gongs wieder in den Teeraum gebeten werden. Der letzte Gast schliesst die Tür mit einem leichten Geräusch und signalisiert damit dem Teemeister mit der Teezeremonie zu beginnen. Die fehlenden Teeutensilien werden in den Teeraum gebracht und so angeordnet, dass sie sowohl harmonische als auch pragmatische Abläufe während der Zubereitung des Tees ermöglichen. Die wichtigsten Utensilien bei der Teezeremonie, welche ''Dōgu'' genannt werden, sind: die Teeschale (茶碗, ''[[Chawan]]''), die Teedose ''[[Chaire]]'', für den starken Tee ''Koicha'' oder ''[[Natsume]]'' für den leichten Tee ''Usucha''), das Frischwassergefäss ''[[Mizusashi]]'', der eiserne Wasserkessel ''Kama'', der Teebambuslöffel ''Chashaku'' und der Teebesen ''Chasen''. Das seidene Teetuch ''[[Fukusa]]'' trägt der Teemeister an seinem Obi.
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Auf Einladung des Gastgebers begeben sich die Gäste in den Garten des [[Teehaus|Teehauses]]. Dort wird im Warteraum, welcher ''Machiai'' genannt wird, Platz und werden vom Gastgeber mit einem leichten Tee begrüsst. Der ''Machiai'' ist oft ein schlichter, offener Pavillion. Während die Gäste im ''Machiai'' Platz nehmen füllt der Hausherr frisches Wasser in ein steinernen Wasserbottich und legt eine Schöpfkelle bereit. Währen der Teemeister die Zeremonie vorbereitet ist es üblich die bereitgestellten Teeschalen, Utensilien und Kunstgegenstände zu betrachten. Als nächstes wäscht sich der Hausherr Mund und Hände und bittet seine Gäste anschliessend es ihm gleich zu tun. Dannach wird nacheinander das Teehaus betreten. Die Teilnehmer folgen dazu dem ''Roji'' genannten Gartenweg. Er symbolisiert die erste Stufe zur Erleuchtung (Entledigen des Alltags). In den ''[[Chashitsu]]'' genannten Teeraum gelangt man durch den ''Nijiriguchi'' genannten, knapp einen Meter hohen, Eingang. Durch den niederen Eingang betreten die Teilnehmer den Raum voller Demut und Respekt. In mehreren Gängen werden Suppen, leichte Speisen (''Kaiseki'') und Reiswein (''Sake'') gereicht. Nach dem ''Kaiseki'' begeben sich die Gäste in den Warteraum zurück, bis sie nach fünfmaligem Ertönen eines Gongs wieder in den Teeraum gebeten werden. Der letzte Gast schliesst die Tür mit einem leichten Geräusch und signalisiert damit dem Teemeister mit der Teezeremonie zu beginnen. Die fehlenden Teeutensilien werden in den Teeraum gebracht und so angeordnet, dass sie sowohl harmonische als auch pragmatische Abläufe während der Zubereitung des Tees ermöglichen. Die wichtigsten Utensilien bei der Teezeremonie, welche ''Dōgu'' genannt werden, sind: die Teeschale (茶碗, ''[[Chawan]]''), die Teedose ''[[Chaire]]'', für den starken Tee ''[[Koicha]]'' oder ''[[Natsume]]'' für den leichten Tee ''Usucha''), das Frischwassergefäss ''[[Mizusashi]]'', der eiserne Wasserkessel ''Kama'', der Teebambuslöffel ''Chashaku'' und der Teebesen ''Chasen''. Das seidene Teetuch ''[[Fukusa]]'' trägt der Teemeister an seinem Obi.
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Der Gastgeber kniet sich vor dem beweglichen Kohlebecken ''Fūro'' nieder, entnimmt dem Gebrauchtwassergefäss ''Kensui'' den Schöpflöffel ''Hishaku'' sowie den Untersetzer ''Futaoki'' und platziert beide links vor dem Fūro. Er sammelt und konzentriert sich, verbeugt sich vor seinen Gästen und beginnt nun mit der Teezeremonie.
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Der Gastgeber kniet sich vor dem beweglichen Kohlebecken ''Fūro'' nieder, entnimmt dem Gebrauchtwassergefäss ''Kensui'' den Schöpflöffel ''[[Hishaku]]'' sowie den Untersetzer ''Futaoki'' und platziert beide links vor dem Fūro. Er sammelt und konzentriert sich, verbeugt sich vor seinen Gästen und beginnt nun mit der Teezeremonie.
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Als erstes nimmt er das Gebrauchtwassergefäss (''Kensui'') und dann die Teeschalen und setzt sie vor seine Knie. Nun nimmt er die ''Natsume'' und setzt sie zwischen Teeschale und Knie. Jetzt holt er das seidene lila Teetuch aus seinem Obi und faltet es, reinigt die Natsume und setzt sie links vor das Frischwassergefäss. Nun faltet er noch einmal das Fukusa, nimmt den Teebambuslöffel aus der Teeschale, reinigt ihn und legt ihn auf der Natsume ab. Dann nimmt er den Teebesen aus der Teeschale und stellt ihn rechts neben die Natsume.
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Als erstes nimmt er das Gebrauchtwassergefäss (''[[Kensui]]'') und dann die Teeschalen und setzt sie vor seine Knie. Nun nimmt er die ''Natsume'' und setzt sie zwischen Teeschale und Knie. Jetzt holt er das seidene lila Teetuch aus seinem Obi und faltet es, reinigt die Natsume und setzt sie links vor das Frischwassergefäss. Nun faltet er noch einmal das Fukusa, nimmt den Teebambuslöffel aus der Teeschale, reinigt ihn und legt ihn auf der Natsume ab. Dann nimmt er den Teebesen aus der Teeschale und stellt ihn rechts neben die Natsume.
    
Als nächstes rückt er die Teeschale vor, dann nimmt er mit der rechten Hand den Schöpflöffel (''Hishaku''), greift ihn mit der linken Hand, um nun mit der rechten Hand den Deckel des Kessels abzuheben, abtropfen zu lassen und auf den Untersetzer (''Futaoki'') abzusetzen. Dann nimmt er das weisse Leinentuch (茶きん, ''Chakin'') aus der Teeschale und setzt es auf den Deckel des Kessels. Nun entnimmt er mit dem Schöpflöffel heisses Wasser aus dem Kessel und giesst es in die Teeschale, als nächstes wird der Teebesen in dem heissen Wasser geschmeidig gemacht und geprüft. Durch Schwenken der Teeschale wird diese erwärmt, das Wasser wird dann in das Gebrauchtwassergefäss gegossen. Nun wird die Teeschale mit dem weissen Leinentuch gereinigt. Mit einem ''„Dōzō okashi o“'' wird der Gast aufgefordert Süssigkeiten zu nehmen.
 
Als nächstes rückt er die Teeschale vor, dann nimmt er mit der rechten Hand den Schöpflöffel (''Hishaku''), greift ihn mit der linken Hand, um nun mit der rechten Hand den Deckel des Kessels abzuheben, abtropfen zu lassen und auf den Untersetzer (''Futaoki'') abzusetzen. Dann nimmt er das weisse Leinentuch (茶きん, ''Chakin'') aus der Teeschale und setzt es auf den Deckel des Kessels. Nun entnimmt er mit dem Schöpflöffel heisses Wasser aus dem Kessel und giesst es in die Teeschale, als nächstes wird der Teebesen in dem heissen Wasser geschmeidig gemacht und geprüft. Durch Schwenken der Teeschale wird diese erwärmt, das Wasser wird dann in das Gebrauchtwassergefäss gegossen. Nun wird die Teeschale mit dem weissen Leinentuch gereinigt. Mit einem ''„Dōzō okashi o“'' wird der Gast aufgefordert Süssigkeiten zu nehmen.
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