Baozhong
Baozhong (包種), auch bekannt als Pouchong, ist ein leicht oxidierter, ungerollter Oolong-Tee. Der Tee wird nur sehr leicht oder gar nicht geröstet (gemeint ist die zweite Röstung nach dem Maocha). Dadurch ähnelt er geschmacklich eher grünem Tee, unterscheidet sich jedoch durch die Oxidation, die bei Baozhong 10-20% beträgt, während grüner Tee überhaupt nicht oxidiert wird. Der Name "Baozhong" bedeutet wörtlich „die eingewickelte Sorte“ und stammt vom Verarbeitungsschritt, bei dem der Tee zum Trocknen eingewickelt wird. Diese Methode wurde jedoch aufgegeben, nachdem einfachere Techniken für den Trocknungsprozess entwickelt wurden. In der Regel wird für Baozhong die Varietät Qing Xin verwendet.
Etymologie von Baozhong
Der Name "Baozhong" in Chinesisch bedeutet wörtlich "die verpackte Art". Dies bezieht sich auf eine alte Praxis, bei der die Teeblätter während des Trocknungsprozesses in Papier eingewickelt wurden. Obwohl diese Technik aufgrund von Fortschritten in der Tee-Verarbeitung weitgehend aufgegeben wurde, bleibt der Name als Hinweis auf die historischen Wurzeln des Tees bestehen.
Anbaugebiete von Baozhong
Baozhong wird in der Provinz Fujian in China sowie in Taiwan hergestellt. Ursprünglich kommt Baozhong aus Anxi, Provinz Fujian in China, wo er auch heute noch produziert wird. In Taiwan wird er vor allem im Norden angebaut. Ein bekanntes Anbaugebiet ist Wenshan im Bezirk Pinglin, das etwa 400 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Dong Ding Shan ist ein weiteres bekanntes Anbaugebiet.
Produktion von Baozhong
Das Verfahren zur Herstellung von Baozhong ähnelt in weiten Teilen dem von Oolong-Tee. Im Gegensatz zu anderen Oolong-Tees aus Taiwan wird Baozhong nicht gerollt, sondern die Blätter werden nur gedreht, wie es zum Beispiel in Wuyi üblich ist. In den letzten Jahren hat sich die Herstellung von Baozhong stark verändert, und der Tee ist zu einem der am wenigsten oxidierten Oolong-Tees geworden.
Traditionell umfasst die Herstellung die folgenden Schritte:
- Pflücken (採 cǎi): Die Teeblätter werden zweimal im Jahr, im Frühling und im Herbst, gepflückt. Die hochwertigsten Tees werden bei klarem Wetter von Hand gepflückt, wobei nur das Ende der jungen Triebe mit zwei Blättern und der Endknospe geerntet wird.
- Welken (萎凋 wěidiāo): Nach dem Transport in die Produktionsstätte werden die Teeblätter etwa eine Stunde im Halbschatten auf Planen ausgebreitet. Anschließend werden sie in gut belüftete Räume gebracht, wo sie weiter welken. Die Blätter werden regelmässig von Hand gewendet, um die Oxidation zu fördern. Die Dauer dieses Vorgangs hängt von den klimatischen Bedingungen ab.
- Wenden (揉青 róuqīng, 搅拌 jiǎo bàn): Die Blätter werden in große horizontale Trommeln gegeben und einige Minuten gewendet. Danach trocknen sie für etwa drei Stunden auf Bambuströgen. Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt, um eine gleichmässige Dehydrierung und Oxidation zu ermöglichen. Der Teemeister unterbricht den Prozess im richtigen Moment durch Riechen und Berühren der Blätter.
- Rösten (殺青 shāqīng): Die Blätter werden leicht geröstet, um die Oxidation zu stoppen. Früher geschah dies über Feuer in einem Wok, heute in rotierenden Trommelöfen bei 200-300 °C.
- Drehen (揉捻 rounian): Früher wurden die Blätter von Hand gerollt. Heute geschieht dies maschinell, wobei die Blätter in dichten Ballen gewickelt und über einen Tisch gerollt werden. Dies öffnet die Zellwände und erleichtert den Aufguss des Tees.
- Trocknen: In einem Ofen wird den Blättern die restliche Feuchtigkeit entzogen.
Die Dauer der einzelnen Vorgänge beeinflusst die Qualität des Tees. Der Teemeister entscheidet, wie lange das Welken, Rühren und Rösten dauert und wie oft die Blätter gedreht und erneut geröstet werden. Viele Teemeister halten ihre Verfahren geheim, und es gibt keine kontrollierte Ursprungsbezeichnung mit verbindlichen Spezifikationen.