Oolong
Oolong (烏龍茶) ist eine traditionelle chinesische Teesorte. Manchmal wird Oolong auch Wu Long bzw. Wulong geschrieben. Die Oxidation liegt bei Oolong mit 5% bis 85% zwischen grünem und schwarzem Tee, weshalb er auch als halboxidierter Tee bezeichnet wird. Eine weitere Bezeichnung für Oolong Tee ist blauer Tee (engl. blue tea).
Geschichte
Die Wiege des Oolong Tee ist die chinesische Provinz Fujian. Wörtlich übersetzt heisst Oolong soviel wie „schwarzer Drache“. Darüber, wie dieser Name einst entstanden ist, gibt es viele Theorien. Es ist möglich, dass er sich auf Farbe und Form der verarbeiteten Teeblätter bezieht, die an einen Drachen erinnern sollen.
Herstellung
Da der Prozess der Oolong Tee Herstellung sehr viele Schritte beinhaltet, ist er auch sehr anfällig für Fehler. Nach dem Pflücken der Teeblätter werden diese zum Welken ausgebreitet. Dies kann überdacht oder unter der Sonne geschehen. Während dieses Prozesses setzt bereits die erste Oxidation ein. Anschließend werden die Teeblätter in Bambuskörbe geschüttet, wo dann auch der Hauptteil des Oxidationsprozesses abläuft. Beim Schütteln der Blätter in den Körben werden die Blätter leicht gedrückt, wodurch der Oxidationsprozess beschleunigt wird. Nun werden die Blätter sich selbst überlassen. Umweltparameter sowie der Zeitraum, der dem Tee gewährt wird, beeinflussen die Oxidation und somit den späteren Geschmack des Tees. Durch das Backen bzw. „Panning“, also das Erhitzen der Teeblätter wird die Oxidation am vom Teehersteller gewünschten Punkt gestoppt. Zu dieser Zeit besitzt der Tee immer noch eine Restfeuchte, die es ermöglicht, den Tee zu rollen bzw. zu formen. Anschließend wird der Oolong-Tee durch unterschiedlichste Methoden getrocknet. Manche Sorten werden über Holzkohle geröstet, um einen rauchigen Geschmack zu erzeugen.
Oolong-Tees, die bis zu ca. 30% oxidiert sind, sind eher leichter und frischer, während Oolong-Tees ab einer Oxidation von ca. 60% als sehr stark gelten.
Anbauregionen und Sorten
China
Aus der Fujian-Provinz kommen einige der berühmtesten und teuersten Oolong. Besonders bekannt sind die Wuyi Felsentees, sogenannte Yancha. Der Anbau erfolgt weitgehend biologisch. Auch Oolong aus Anxi haben in Fujian ihre Wurzeln. Die ebenfalls beliebten Dan Cong Oolong
Beispiele für bekannte Oolong-Tees aus China sind:
- Tie Guan Yin (铁观音) - Vielleicht der bekannteste Oolong-Tee aus Anxi, der nach der Göttin der Barmherzigkeit benannt wurde.
- Da Hong Pao (大红袍) - Das „grosse rote Gewand“ ist einer der teuersten und berühmtesten Tees überhaupt. Er gehört zu den Si Da Ming Cong (四大名樅). Er ist einer von zwei Oolongs, die zu den 10 berühmten Tees Chinas gehören.
- Shui Jin Gui (水金亀) - Die „Goldene Schildkröte“ ist ebenfalls ein Si Da Ming Cong.
- Tie Luo Han (鉄羅漢) - Ein weiterer Vertreter der Si Da Ming Cong, der sich durch seinen hellen Aufguss und das leichte, florale Aroma auszeichnet.
- Bai Ji Guan (白鸡冠) - Ein eher leichter Oolong mit gelblichen Blättern und ebenfalls ein Si Da Ming Cong.
- Rou Gui Xiang (肉桂) - Ein eher dunkler, würziger Dan Cong Oolong.
- Shui Xian (水仙) - Ein stark oxidierter und fruchtiger Oolong, der aufgrund seiner Haltbarkeit bei Sammlern sehr beliebt ist.
Indien
Auch wenn in Indien Schwarztee vorherrschend ist, wird neben weissem und grünem Tee auch Oolong, vorwiegend in Darjeeling, angebaut.
Taiwan
Einige der bekanntesten und teuersten Oolong kommen aus Taiwan (früher Formosa genannt).
- Dong Ding Oolong (凍頂) - Übersetzt „gefrorener Berggipfel“ ist ein Berg in Nantou, Zentral Taiwan.
- Oriental Beauty Oolong (東方美人茶) - Bekannt für sein fruchtiges und süsses Aroma.
- Alishan Oolong (阿里山茶) - Vom Alishan Gebirge in Chiayi. Angebaut wird der Tee auf einer Höhe zwischen 1.000 und 1.400 Metern.
- Lishan Oolong (梨山) - Oolong vom Berg Lishan gilt als einer der besten weltweit. Angebaut wird auf einer Höhe von über 1.000 Metern.
- Wenshan Pouchong Oolong - Aus Muzha und Pinglin. Hier wird ebenfalls die Teevarietät Qing Xin verwendet.
Thailand
In Thailand wird seit einigen Jahren ebenfalls hochwertiger Oolong hergestellt. Ermöglicht wurde dies durch den Import von neuen Teesorten und Know How von taiwanesischen Teemeistern. Die Hauptanbaugebiete liegen im bergigem Norden. Am bekanntesten sind:
- Doi Mae Salong (Santhikiri),
- Doi Angkhang,
- Doi Wawee,
- Doi Tung
- Doi Inthanon.
Produziert werden folgende Oolong:
- Jin Xuan (金黄花菜) - Auch als #12 oder Milky Oolong bekannt.
- Ruan Zhi - Weicher Stamm, auch Bai Lu oder #17 genannt.
- Si Ji Chun (四季) - „Vier Jahreszeiten“
- Dong Ding (凍頂) - „Gefrorener Berggipfel“
- Oriental Beauty (東方美人茶) - In Thailand auch bekannt als Beauty Queen.