Tibetische Teekultur: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Tibetische Teekultur''' ist später entstanden als die Chinesische Teekultur und wurde zunächst stark von dieser beeinflusst. Gemäss Überlieferungen kam der erste Tee während der Tang Dynastie nach Tibet. Heute ist Tee das mit Abstand gebräuchlichste Alltagsgetränk der Tibeter und wird entweder als salziger [[Buttertee]] oder als süsser Milchtee getrunken. | Die '''Tibetische Teekultur''' ist später entstanden als die Chinesische Teekultur und wurde zunächst stark von dieser beeinflusst. Gemäss Überlieferungen kam der erste Tee während der Tang Dynastie nach Tibet. Heute ist Tee das mit Abstand gebräuchlichste Alltagsgetränk der Tibeter und wird entweder als salziger [[Buttertee]] oder als süsser Milchtee getrunken. | ||
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==Teesitten== | ==Teesitten== | ||
In Tibet ist die Teezubereitung nicht nur ein Akt des Genusses, sondern auch ein ritueller Ausdruck von Gastfreundschaft und spiritueller Verbundenheit. Traditionell wird Gästen Tee als Zeichen der Freundschaft gereicht, und es ist Brauch, den Tee in kleinen Schlucken zu trinken, während gleichzeitig die Qualität und der Geschmack des Tees gelobt werden. Ein besonderes Element dieses Teerituals ist das Nachschenken frischen Tees durch den Gastgeber, sobald die Schale des Gastes etwa zur Hälfte geleert ist. Das vollständige Leertrinken der Teeschale erfolgt erst zum Abschied, was den abschließenden Akt der gemeinsamen Zeit markiert. | |||
Ein interessantes Detail zeigt sich gelegentlich, wenn Tibeter vor dem eigentlichen Trinken eine Fingerspitze mit Tee benetzen und durch Schnipsen des Fingers die Flüssigkeit versprühen. Dieses scheinbare "Opfer" ist tatsächlich an die "Hungrigen Geister" gerichtet, die in der tibetischen Glaubensvorstellung eine Rolle in den Stufen der Wiedergeburten spielen. | |||
In den Klöstern, in denen der Buddhismus eine zentrale Rolle spielt, praktizieren die Mönche eigene Teerituale. Jeden Morgen, nach der Andacht, versammeln sie sich, um gemeinsam Buttertee zu trinken und Tsampa zu essen, einen Brei aus Buttertee und gerösteter Gerste. Mittags und abends gibt es erneute Zusammenkünfte der Mönche, begleitet von Gebeten, Rezitationen heiliger Schriften und natürlich Teezeremonien. Diese rituellen Teetrinkgewohnheiten spiegeln nicht nur die tägliche Routine der Mönche wider, sondern sind auch Ausdruck ihrer spirituellen Verbindung und Hingabe. | |||
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