Britische Teekultur: Unterschied zwischen den Versionen
Diz (Diskussion | Beiträge) |
Diz (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Cassat CupOfTea.jpg|thumb| | [[Datei:Cassat CupOfTea.jpg|thumb|alt=Fünf Uhr Tee|Fünf Uhr Tee]] | ||
[[Datei:Milk_clouds_in_tea.jpeg|thumb|right|alt=Tee mit Milch|Tee mit Milch]] | |||
Die '''Britische Teekultur''' entstand bereits im 17. Jahrhundert und ist | Die '''Britische Teekultur''' entstand bereits im 17. Jahrhundert und ist weltweit bekannt. Das Teetrinken gehört zur britischen Lebensart und ist ein fester Bestandteil der Trinkkultur der Briten. Vor allem die ''tea time'', der Nachmittagstee, wird oftmals zelebriert und nach bestimmten Regeln serviert. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
England begann Mitte des 17. Jahrhunderts | England begann Mitte des 17. Jahrhunderts Tee aus China zu importieren. Er war damals aber so teuer, dass er nur für die Oberschicht erschwinglich war und als Statussymbol galt. Queen Anne (1665–1714) förderte die Popularität des Teetrinkens, indem sie zum Frühstück statt des üblichen Warmbieres lieber Tee trank. Um 1700 gab es in etwa 500 Kaffeehäusern in England auch Tee, und nach 1750 wurden die ersten Teegärten (''tea gardens'') eröffnet, in denen Tee im Freien getrunken wurde. Während Frauen der Zutritt zu den Kaffeehäusern verwehrt wurde, standen ihnen die Teegärten offen. Und so spielten Orchester hier auch häufig zum Tanz auf. Das war der Beginn der ''Tanztees''. Erst als 1783 die hohen Teesteuern gesenkt wurden, konnte sich auch die Mittelschicht, die bis dahin Kaffee getrunken hatte, Tee leisten. Etwas später folgten auch die Familien der Arbeiter. Das Handelsmonopol besass die East India Company. Im 18. Jahrhundert wurde Grossbritannien zum Zentrum des europäischen Teehandels. Um den stetigen Devisenverlust durch die Tee Importe zu verhindern, begann Grossbritannien im 19. Jahrhundert damit, Tee in seinen Kolonien anzubauen, wo er ebenfalls sehr gut gedieh. | ||
== | == Tee Zubereitung == | ||
Die britische Art der Teezubereitung ähnelt der [[Ostfriesische Teekultur|ostfriesischen]]. Briten trinken fast ausschließlich schwarzen Tee, vorzugsweise unaromatisiert, obwohl der bekannte [[Earl Grey (Tee)|Earl Grey Tee]] aus England stamm. Bevorzugt werden kräftige Sorten, nicht unbedingt die hochwertigsten. Die Teeblätter werden lose in die Kanne gegeben und mit kochendem Wasser überbrüht, wo sie auch bleiben, so dass der Tee allmählich immer stärker wird. Aus diesem Grund wird mitunter zusätzlich heißes Wasser nachgegossen. Außerdem trinken die meisten Briten ihren Tee mit Milch, denn dadurch wird er milder. Die Frage, ob zuerst der Tee eingegossen wird oder die Milch, ist im Königreich eine Streitfrage zwischen den jeweiligen Anhängern der Prinzipien ''Milk-in-first'' (Mif) und ''Tea-in-first'' (Tif) – laut Michael Bentley vom Londoner "Ritz" soll Königin Elisabeth II. beispielsweise eine Mif-Anhängerin sein. Früher diente Mif dem Schutz der empfindlichen Porzellantassen. Auswirkungen auf den Geschmack soll es nicht geben. | Die britische Art der Teezubereitung ähnelt der [[Ostfriesische Teekultur|ostfriesischen]]. Briten trinken fast ausschließlich schwarzen Tee, vorzugsweise unaromatisiert, obwohl der bekannte [[Earl Grey (Tee)|Earl Grey Tee]] aus England stamm. Bevorzugt werden kräftige Sorten, nicht unbedingt die hochwertigsten. Die Teeblätter werden lose in die Kanne gegeben und mit kochendem Wasser überbrüht, wo sie auch bleiben, so dass der Tee allmählich immer stärker wird. Aus diesem Grund wird mitunter zusätzlich heißes Wasser nachgegossen. Außerdem trinken die meisten Briten ihren Tee mit Milch, denn dadurch wird er milder. Die Frage, ob zuerst der Tee eingegossen wird oder die Milch, ist im Königreich eine Streitfrage zwischen den jeweiligen Anhängern der Prinzipien ''Milk-in-first'' (Mif) und ''Tea-in-first'' (Tif) – laut Michael Bentley vom Londoner "Ritz" soll Königin Elisabeth II. beispielsweise eine Mif-Anhängerin sein. Früher diente Mif dem Schutz der empfindlichen Porzellantassen. Auswirkungen auf den Geschmack soll es nicht geben. | ||