Ostfriesische Teekultur
Die ostfriesische Teekultur ist eine deutsche Teekultur. Die Ostfriesen hatten 2008 den weltweit grössten Teeverbrauch pro Kopf. Im Durchschnitt trank jeder Ostfriese in jenem Jahr rund 290 Liter Tee, das entspricht in etwa dem Zwölffachen des deutschen Durchschnittsverbrauchs. Ostfriesen trinken typischerweise Ostfriesentee, ein Blend aus vorwiegend Assam, der einen sehr dunklen und kräftigen Tee ergibt. Nur in Ostfriesland gemischter Tee darf als „Echter Ostfriesentee“ bezeichnet werden. Alle andere dürfen sich lediglich „Ostfriesische Mischung“ nennen.
Die Tee-Zubereitung
Der Tee wird direkt in eine vorgewärmte Teekanne gegeben und mit heissem Wasser aufgegossen bis der Tee gerade bedeckt ist. Diese stellt man auf ein Stövchen. Nach ungefähr 5 Minuten giesst man dann die Teekanne mit heissem Wasser voll.
Servieren und Trinken
Die ostfriesische Teekultur legt Wert auf ein schönes Teeservice aus feinem Porzellan. Beliebt ist Wallendorfer Porzellan mit der Ostfriesen-Rose als Motiv.
Bevor der Tee eingeschenkt wird, nimmt man sich mit einer Zuckerzange ein Stück Kluntje (Kandiszucker) aus der Zuckerdose und legt ihn in die Tasse. Der Tee wird aus der Teekanne durch ein Teesieb eingegossen. Wenn der Kluntje beim Aufgiessen knistert, zeigt dies, dass der Tee genug heiss ist. Man rührt jetzt traditionell nicht um.
Nun gibt man die Sahne hinzu. Sie wird im Sahnegiesser gerreicht, wird aber nicht aus diesem gegossen, sondern mit einem kleinen, gebogenen Löffel abgeschöpft und vorsichtig in den Tee gegeben. Es soll sich dabei ein Wölkchen, Wulkje genannt, bilden. Damit dies klappt, muss echte Sahne verwendet werden und nicht etwa Kondens- oder Sojamilch.
Wenn man keinen Tee nachgeschenkt haben möchte legt man den Löffel in die Tasse.
Zubehör
- Tee (Ostfriesische Mischung)
- Teekanne, mit Stövchen
- Teetassen
- Kluntje (Kandiszucker), weiss oder braun
- Sahne
- Sahnelöffel
- Teegebäck
Am geeignetsten sind sehr kleine, dünne Tassen und eine Teekanne aus Porzellan sowie ein Stövchen.