Samowar: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Samowar''' ist eine russische Teemaschine. Wörtlich übersetz heisst Samowar "Selbstkocher". Verwendet wird der Samowar traditionell in Russland aber auch in umliegenden Ländern sowie dem Mittlern Osten.
 
'''Samowar''' ist eine russische Teemaschine. Wörtlich übersetz heisst Samowar "Selbstkocher". Verwendet wird der Samowar traditionell in Russland aber auch in umliegenden Ländern sowie dem Mittlern Osten.
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== Funktionsweise==
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Den größten Teil eines Samowares macht der Wasserkessel aus welcher in der Regel aus Kupfer besteht. Am unteren Rand befindet sich ein Wasserhahn unter den man eine Teetasse zum Befüllen stellen kann. Ursprünglich wurde ein Samowar mit Holzkohle oder Petroleum beheizt. Heutzutage hingegen funktionieren Samoware rein elektrisch mit Heizelementen wie bei handelsüblichen Wasserkochern.
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Die mit Brennstoffen beheizten Samoware haben im Inneren des Wasserkessels eine Röhre, in der die Verbrennung stattfindet. Die Zufuhr der Verbrennungsluft erfolgt über eine Lochblende unter dem Kessel. Über die Rohrwandung wird die Wärme an das die Röhre umgebende Wasser abgegeben. Gleichzeitig sorgt die senkrechte Röhre für den für eine gute Verbrennung nötigen Kamineffekt. Das obere Ende der Röhre durchstößt den Deckel des Wasserkessels mittig von unten. Zum Anheizen des Samowars wird auf das obere Rohrende eine Verlängerung aufgesetzt, um den Kamineffekt noch zu erhöhen. Ist das Wasser fertig gekocht, wird die Rohrverlängerung durch den sogenannten „Komfort“ ersetzt. Hierbei handelt es sich um einen Aufsatz, der an seiner Seite kleine Öffnungen hat, aus denen die noch heiße Verbrennungsluft (oberhalb des Kesseldeckels) austreten kann. Darauf kann eine kleine separate Kanne gesetzt werden, in der dann der eigentliche Tee zubereitet wird.
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Genaugenommen wird in dieser Kanne jedoch kein servierfertiger Tee zubereitet, sondern es wird mit einer großen Menge an Teeblättern und wenig Wasser ein Teekonzentrat – die sogenannte Sawarka – hergestellt. Den trinkbaren Tee erhält man erst, indem man eine kleine Menge Teekonzentrat mit dem kochenden Wasser aus dem Samowar verdünnt, in etwa im Verhältnis von 1:3 bis 1:10. Diese Vorgehensweise hat zwei Vorteile: Zum einen kann sich jeder am Tisch den Tee in der gewünschten Konzentration mischen (lassen), zum anderen wird vermieden, dass sich in dem (oft nur umständlich zu reinigenden) Wasserkessel des Samowars Ablagerungen durch den Tee bilden.
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Der Tee wird sowohl aus Tassen als auch aus Gläsern getrunken. Ein heißes Teeglas wird oft in einen metallenen Halter, den Podstakannik, eingesetzt und kann gefahrlos in der Hand gehalten oder in fahrenden Zügen auf den Tisch gestellt werden.
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[[Kategorie:Tee Zubehör]]
 
[[Kategorie:Tee Zubehör]]

Version vom 19. November 2012, 10:20 Uhr

Samovar
Samovar

Samowar ist eine russische Teemaschine. Wörtlich übersetz heisst Samowar "Selbstkocher". Verwendet wird der Samowar traditionell in Russland aber auch in umliegenden Ländern sowie dem Mittlern Osten.

Funktionsweise

Den größten Teil eines Samowares macht der Wasserkessel aus welcher in der Regel aus Kupfer besteht. Am unteren Rand befindet sich ein Wasserhahn unter den man eine Teetasse zum Befüllen stellen kann. Ursprünglich wurde ein Samowar mit Holzkohle oder Petroleum beheizt. Heutzutage hingegen funktionieren Samoware rein elektrisch mit Heizelementen wie bei handelsüblichen Wasserkochern.

Die mit Brennstoffen beheizten Samoware haben im Inneren des Wasserkessels eine Röhre, in der die Verbrennung stattfindet. Die Zufuhr der Verbrennungsluft erfolgt über eine Lochblende unter dem Kessel. Über die Rohrwandung wird die Wärme an das die Röhre umgebende Wasser abgegeben. Gleichzeitig sorgt die senkrechte Röhre für den für eine gute Verbrennung nötigen Kamineffekt. Das obere Ende der Röhre durchstößt den Deckel des Wasserkessels mittig von unten. Zum Anheizen des Samowars wird auf das obere Rohrende eine Verlängerung aufgesetzt, um den Kamineffekt noch zu erhöhen. Ist das Wasser fertig gekocht, wird die Rohrverlängerung durch den sogenannten „Komfort“ ersetzt. Hierbei handelt es sich um einen Aufsatz, der an seiner Seite kleine Öffnungen hat, aus denen die noch heiße Verbrennungsluft (oberhalb des Kesseldeckels) austreten kann. Darauf kann eine kleine separate Kanne gesetzt werden, in der dann der eigentliche Tee zubereitet wird.

Genaugenommen wird in dieser Kanne jedoch kein servierfertiger Tee zubereitet, sondern es wird mit einer großen Menge an Teeblättern und wenig Wasser ein Teekonzentrat – die sogenannte Sawarka – hergestellt. Den trinkbaren Tee erhält man erst, indem man eine kleine Menge Teekonzentrat mit dem kochenden Wasser aus dem Samowar verdünnt, in etwa im Verhältnis von 1:3 bis 1:10. Diese Vorgehensweise hat zwei Vorteile: Zum einen kann sich jeder am Tisch den Tee in der gewünschten Konzentration mischen (lassen), zum anderen wird vermieden, dass sich in dem (oft nur umständlich zu reinigenden) Wasserkessel des Samowars Ablagerungen durch den Tee bilden.

Der Tee wird sowohl aus Tassen als auch aus Gläsern getrunken. Ein heißes Teeglas wird oft in einen metallenen Halter, den Podstakannik, eingesetzt und kann gefahrlos in der Hand gehalten oder in fahrenden Zügen auf den Tisch gestellt werden.